Körperzentrierte Theaterarbeit

Fortbildung ab August 2024

Leitung: Rainer Conrad

Im Kontext von Körperarbeit und Therapie ermöglicht uns Theater eine Vielzahl an Angeboten und Settings, um zu einem persönlichen Ausdruck zu gelangen. Dazu gehören Stimme, Aktion, Bewegung, Gestik, szenische Konstellationen, Rollenarbeit und vieles mehr. Zudem haben wir die Möglichkeit, über ein impulsives und assoziatives Schreiben eigene Worte zu finden und sie später im öffentlichen Raum (der Bühne) zu veröffentlichen.

Die Stimme zu erheben, Raum zu nehmen, sich zu ermächtigen und auszudrücken in der uns eigenen vielfältigen Art und Weise, das sind zentrale Angebote, die uns Theaterarbeit liefert. Wir tun dies nicht im klassischen Theatersinne, sondern unser Zentrum ist der Körper. Wir sind auf der Suche nach dem lebendigen Ausdruck, der direkt aus der Tiefe der eigenen Existenz kommt. 

Darüber hinaus bietet uns Theater die wunderbare Möglichkeit, über szenische Anordnungen und rituelle Handlungen ganz konkret zu erleben, das wir verbunden sind mit dem Raum und allem, was darin ist. Wir sind Teil und wir gehören dazu.

Theaterarbeit ist immer körperzentriert. Was wir auch tun an szenischer Arbeit, an Rollenarbeit, an Bewegungsmeditationen und Improvisationen. Immer ist die zentrale Frage: Wie fühlt es sich an? Und: Kann ich mich spüren? Und weiter: Wie kann ich mich von dort in Ausdruck bringen?

Unser Ziel ist es, den eigenen biologischen Kern kraftvoll und filigran zu unterstützen und damit bedeutender werden zu lassen als die Ängste, Zurückhaltungen und Verhinderungen in uns. Wir zielen darauf, verbunden mit dem eigenen Strömungsempfinden in der Welt zu sein.

Rainer Conrad

Inhalte

Die Theaterfortbildung ist ein Mix aus Schauspieltraining und therapeutischer Theaterarbeit. Die Fortbildung umfasst 9 Blöcke (jeweils Donnerstag 16 Uhr - Sonntag 13 Uhr) plus ein einwöchiges Theater Intensive (Mo - So).

Zu Beginn werden Grundla­gen des Schauspiels vermittelt und die damit einhergehenden Wirkungen für die Körperarbeit. Schwerpunkte sind Sensibili­sierung, Raumwahrnehmung, Imagination, Phantasie und Spielfreude. Die TeilnehmerIn­nen arbeiten viel untereinan­der in Partnerübungen und mit ge­genseitigen Rückmeldungen. Darüber hinaus soll das Ein­üben theatraler Vorgänge er­möglicht, der Blick auf die Agierenden geschärft und die Wahrnehmung für energe­tische Bewegung im Theater­raum geöffnet werden. Ziel ist es, die Büh­ne als einen Raum zu erleben, in dem authentisches “Sein” möglich ist und der eigenen Spiel-Raum erweitern werden kann. Auf der Basis der oben genannten Grundlagen wird der Vorgang „Theater“ neu erlebt und öffnet Perspektiven auf die Arbeit mit Klienten und Gruppen.

Aufbauend zielt das Training auf Leitung und Anleitung in der Theaterarbeit unter Be­rücksichtigung der Besonder­heiten des Streaming Theatre: Das Setzen von Bühnenset­tings, in denen Menschen Her­ausforderung und Wachstum finden können mit dem Ziel, eins zu werden mit dem eigenen Strömungsempfinden. Wir experimentieren mit Texten, Bühnenbild, Szenen und Figuren und erforschen die Wirksamkeit dieser theatralen Ideen. Wir werden uns außerdem mit dem Begriff des „Strömens“ in der Theaterarbeit beschäftigen und die Arbeit mit Ritualen als Bühnenvorgang beleuchten.

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